Limnische Kieselalgen (Bacillariophyta)

 

REM-Aufnahme einer Kieselalgenmischprobe mit Navicula tripunctata - Foto: Gabriele Hofmann
REM-Aufnahme einer Kieselalgenmischprobe mit Navicula tripunctata - Foto: Gabriele Hofmann

 

Kieselalgen (Diatomeen) sind photosynthetisch aktive, teils mobile Einzeller und aufgrund ihrer Kleinheit nur mikroskopisch sichtbar. Die meisten Arten sind zwischen 0,01 und 0,1 mm groß. 

Ihr Name leitet sich von den zweiteiligen Zellwänden aus Kieselsäure ab. Diese bilden Glasgehäuse, die artspezifisch skulpturiert und in Ablagerungen über Jahrtausende haltbar sind.

Kieselalgen kommen in einem weiten Spektrum von Gewässertypen und unter verschiedensten hydrochemischen Bedingungen vor. 

Die unterschiedlichen Ansprüche der einzelnen Arten hat diese Mikroalgengruppe zu bevorzugten Objekten der Gewässerbewertung gemacht. Aufgrund ihrer weiten Verbreitung im Plankton, vor allem aber im Benthos limnischer, brackischer und mariner Gewässer eignen sich Diatomeen sehr gut für eine naturschutzfachliche Einschätzung ihrer artspezifischen Gefährdungsgrade. 

Die aktuelle Rote Liste und Gesamtartenliste der limnischen Kieselalgen umfasst 2.103 Taxa, von denen 42% als Rote-Liste-Taxa eingestuft wurden. 

 

 

 

 

Aktuelle Rote Liste

Hofmann, G.; Lange-Bertalot, H.; Werum, M. & Klee, R. (2018): Rote Liste und Gesamtartenliste der limnischen Kieselalgen (Bacillariophyta) Deutschlands. – In: Metzing, D.; Hofbauer, N.; Ludwig, G. & Matzke-Hajek, G. (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Band 7: Pflanzen. – Münster (Landwirtschaftsverlag). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (7): 601–708.