Marine Grünalgen, Braunalgen und Rotalgen (Chlorophyta, Phaeophyceae und Rhodophyta)
Aus den drei genannten Hauptgruppen werden hier diejenigen Arten behandelt, die makroskopisch sichtbare Vegetationskörper bilden und im Litoral und Sublitoral von Nord- und Ostsee anzutreffen sind. Sie werden auch als „marine Makroalgen“ bezeichnet. Ihre größte Artenvielfalt entwickeln sie auf natürlichen Hartsubstraten wie Felsriffen und Muschelbänken, sie können aber auch an künstlichen Strukturen wie Buhnen, Hafenbauwerken und Bojen bestandsbildend sein.
Die marinen Grünalgen sind unverzweigte oder verzweigte, fädige, röhrige oder blattartige Algen. Ihre hell- bis dunkelgrüne Färbung verdanken sie der Pigmentzusammensetzung ihrer Chloroplasten. In den deutschen Küstengewässern sind etwa 110 Arten zu finden. Weithin bekannt sind vor allem der „Darmtang“ und der „Meersalat“, die beide der Gattung Ulva angehören.
Die marinen Braunalgen bilden braune oder olivfarbene Thalli; das Spektrum der etwa 125 Arten in deutschen Küstengewässern reicht von kleinen fädigen Formen bis zu mehrere Meter langen Pflanzen. Die letzteren, häufig als Tange bezeichneten Arten sind wichtige Habitatbildner; von Ihnen sind vor allem der Blasentang (Fucus vesiculosus) sowie der Zuckertang (Saccharina latissima) weit verbreitet und bekannt. Von den fädigen Formen sind es vor allem die Arten der Gattungen Ectocarpus und Pylaiella, die in den Sommermonaten durch Massenentwicklungen auffallen und das Badevergnügen beeinträchtigen.
Die etwa 140 Arten von marinen Rotalgen der deutschen Küstengewässer sind überwiegend kleine, fädige bis fedrig verzweigte und zarte Pflanzen sowie Krustenalgen, die teilweise schwer zu bestimmen sind. Die größeren Arten zeichnen sich durch eine hohe Formenvielfalt aus, die die Beschäftigung mit dieser Algengruppe auch zu einem ästhetischen Vergnügen macht. Bekannt sind vor allem der blutrot gefärbte Seeampfer (Delesseria sanguinea) sowie das Korallenmoos (Corallina officinalis).